
Stille, aber wirksame Brücke
Ukrainehilfe Langgöns: Dank an besonders großzügige Unterstützer
Langgöns (imr). Mitten in Langgöns, fernab der Schlagzeilen über Frontverläufe und Verhandlungen, wächst seit Jahren eine stille, aber wirksame Brücke in die Ukraine. Dort, wo Menschen alles verloren haben, kommt Hilfe aus Hessen an verlässlich, handfest und getragen von großem Herzen. Dafür sorgt die Ukrainehilfe unter dem Dach der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Lang-Göns. Federführend ist Koordinator Eberhard Klein, Pfarrer im Ruhestand.
Symbol der Hoffnung
Jüngstes Beispiel: Der Großhandel Failing aus Buseck hat die Organisation mit einer außergewöhnlichen Spende unterstützt, die weit über reine Warenlieferungen hinausgeht und für viele Betroffene in den Kriegsgebieten zum Symbol der Hoffnung geworden ist.
Die Ukrainehilfe konnte seit Dezember 2022 bereits 20 Transporte mit insgesamt 243,8 Tonnen Hilfsgütern auf den Weg bringen. Ob medizinisches Material, Kleidung, Kinderfahrräder, Werkzeuge oder Lebensmittel – die Sattelschlepper fuhren in die Städte Korosten und Borispol und versorgten dort Krankenhäuser, Kindergärten, Binnenvertriebene, Militärangehörige und Familien in Not. Doch so
starke Unterstützer nicht möglich, wie dem Großhandel von Frank Failing, der nicht nur mit erheblichen Rabatten, sondern auch mit zusätzlichen Spenden im Wert von mehreren Tausend Euro entscheidend zum Gelingen der Transporte beigetragen hat.
Das Unternehmen half nicht nur mit erheblichen Preisnachlässen, sondern stellte zusätzlich wertvolle Sachspenden bereit. So konnte die Ukrainehilfe Waren im Einkaufswert von 12000 Euro erwerben, musste dafür jedoch nur die Hälfte bezahlen. Da- runter befanden sich Handlampen, Gehörschutz, Power banks, kleine Zelte, mobile
und sogar Stromerzeuger Nachtsichtgeräte – Dinge, die unter Kriegsbedingungen von unschätzbarem Wert sind. Zudem legte Inhaber Frank Failing noch eine Spende in Form von LED-Beleuchtung im Wert von 1200 Euro obenauf. Eberhard Klein zeigte sich sehr bewegt von dieser Geste und würdigte die besondere Bereitschaft Failings, über das geschäftlich Übliche hinauszugehen: »Hier wurde nicht nur mitgedacht, sondern mit Herz gehandelt.
Auch weitere regionale Firmen wie das Modehaus Beppler in Lang-Göns oder Faber & Schnepp haben wichtige Beiträge geleistet, etwa durch vergünstigte Schuhe für Soldaten oder Materialspenden wie Benzinkanister, Gummistiefel, Seile, Karabiner und ein großes Stromaggregat. Sie alle zeigen, dass ihr Einsatz in besonderer Weise markiert, wie unternehmerische Verantwortung und Mitmenschlichkeit konkret gelebt werden können.
Hilfe kommt an
Dass die Hilfe ankommt, zeigen zahlreiche Rückmeldungen aus der Ukraine. Natascha Logachova aus Borispol sprach im Namen ihrer Arbeitsgruppe tiefe Dankbarkeit aus: Man verneige sich vor der Herzensgüte der Menschen in Hessen und würdige die Fürsorge von Eberhard Klein ausdrücklich. Neu eingerichtet wurden dort die nach vorheriger Absprache die Versorgung zahlreicher den individuellen Bedarf der Dörfer im Umland und eine Kleiderausgabe speziell für Obdachlose und ältere Menschen über 65 Jahre. Wer selbst nicht Ausgabestelle kommen zur kann, wird von Freiwilligen zu Schon Ende September soll Hause versorgt. Besondere Aufmerksamkeit gilt Hochbetagten über 85 Jahre, aber auch Familien von Vermissten und Gefallenen. Hygieneartikel werden gezielt an militärische Brennpunkte geliefert, Fahrräder an Bedürftige verteilt.
Zu den Gästen des Treffens in der Lagerhalle der Firma Eimer in der Holzheimer Straße gehörten auch Lena und Anatoli Artimenko, die Klein seit 1990, den frühen Jahren des damaligen Arbeitskreises Leben nach Tschernobyl, kennt und denen er seitdem freundschaftlich verbunden ist. Sie berichteten von der Dankbarkeit vieler Menschen, die dank der Hilfspakete aus Hessen nicht nur praktische Unterstützung erfahren, sondern auch ein wichtiges Zeichen der Solidarität: Dies ist Hilfe von Hand zu Hand, die Hoffnung gibt und das Gefühl vermittelt, nicht allein zu sein. Wir danken Ihnen allen aus tiefstem Herzen. Durch die Vermittlung der Familie Artimenko und weiterer Kontakte in der Ukraine können bei jeden Hilfstransport privat adressierte Einzelpakete, die nach vorheriger Absprache den individuellen Bedarf der Empfänger abdecken, versendet werden.
die
Weitere Transporte
Schon Ende September soll für die nächsten beiden Transporte gesammelt werden. Dafür wird Eberhard Klein Anfang September erneut zu Spenden aufrufen, diesmal mit Schwerpunkt auf Hygieneartikeln und Lebensmitteln. Angesichts der erheblichen Transportkosten bittet Ukrainehilfe ausdrücklich auch um finanzielle Unterstützung. Spenden können über das Konto der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Lang-Göns überwiesen werden (IBAN: DE81 5139 0000 0015 3800 04, Verwendungszweck: Ukrainehilfe). Für Beträge über 300 Euro wird eine Spendenbescheinigung ausgestellt, bei kleineren Summen genügt der Kontoauszug.
Eberhard Klein betonte abschließend, dass jede Hilfe von unschätzbarem Wert sei: »Unsere Unterstützung erreicht Menschen, die alles verloren haben – Kinder, Alte, Verwundete. Jeder Euro, jeder Artikel macht einen Unterschied. Denn die Ukrainehilfe Langgöns lebe von der Solidarität vieler.

Werkzeuge mehr als willkommen
Ukrainehilfe Langgöns organisiert dringend benötigte Mangelwaren
Langgöns (imr). Jede Spende hilft und rettet Menschenlebens, betont Eberhard Klein von der Ukrainehilfe in der Evangelischen Kirchengemeinde Lang-Göns. Doch nicht nur Bekleidung, Lebensmittel und Hygieneartikel werden in dem vom Krieg gezeichneten Land dringend benötigt, sondern auch Werkzeuge wie beispielsweise Stemmeisen, Brechstangen und Vorschlaghämmer sowie Maschinen wie Meißelhämmer, Winkelschleifer und Motorsägen. Einen Aufruf ins- besondere an Industrie- und Handwerksbetriebe für entsprechende gebrauchte Produkte hat die Hilfsorganisation bereits vor einigen Wochen gestartet.
Die gesammelten Werkzeuge werden mit dem fünften Hilfstransport, der planmäßig Mitte April von Langgöns aus in Richtung Ukraine starten soll, an die Feuerwehren der Städte Borispol und Korosten geliefert.
Kurzer Dienstweg
Auch Beleuchtungstechnik und Notstromaggregate werden vor Ort dringend gebraucht. Doch hier es gibt aktuell ein großes Problem: Der Markt ist absolut leergefegt, wenn überhaupt Ware zu bekommen ist, dauert es lange, bis sie kommt und sie ist sehr kostspielig, schildert Eberhard Klein, der die Ukrainehilfe federführend organisiert, die Lage, die somit ziemlich aussichtslos erscheint.
Doch zwei Männer machen das eigentlich Unmögliche möglich: Das ist zum einen Harry Windirsch aus Lang-Göns, der sich in der Ukrainehilfe nicht nur als überaus großzügiger Spendengeber, sondern auch tatkräftiger Helfer beim Packen der Lkw engagiert. Der Unternehmer im Ruhestand hat immer noch viele Kontakte aus seinem langen Geschäftsleben, unter anderem auch zu Frank Failing aus Buseck, der dort einen Großhandel für Bau-, Handwerks- und Industriebedarf betreibt. Failing schafft es immer wie- der, kurzfristig und darüber hinaus sogar kostengünstig dringend benötigte Materialien zu beschaffen. Bereits für die ersten vier Hilfstransporte, die im Zeitraum von Weihnachten 2022 bis diesen März Gerätschaften überhaupt zu auf den Weg nach Osten gingen, hat er entsprechende Hilfsgüter mehrfach kurzfristig besorgt. Ich rufe ihn an, und ein paar Tage später wird geliefert, lobt Harry Windirsch seinen ehemaligen Geschäftspartner. Für den April-Hilfstransport hat Failing kürzlich 50 Akku-LED-Hand-leuchten, 50 Akku-LED-Arbeits-leuchten, 60 Stirn-/Kopf-LED-Leuchten, vier Stromerzeuger und zwei Motorkettensägen organisiert. Die Ersparnis bei den Kosten liegt in der Regel bei rund 50 Prozent, freut sich Eberhard Klein.
Wie schafft es Failing, die Gerätschaften überhaupt zu bekommen und darüber hinaus auch noch so günstige Preise auszuhandeln? Ich habe deutschlandweit Beziehungen für solche Notfälle. Und wie man hineinruft, kommt es zurück, verrät der hilfsbereite Großhändler, der seit 20 Jahren sein Geschäft betreibt und sich in diesem Zeitraum ein entsprechendes Netzwerk aufgebaut hat. Im Fall der Ukrainehilfe verhandle ich mit den Herstellen darüber, eine Sonderaktion zu machen. Gemeinsam bemühen wir uns zu helfen und Sachen, die dringend benötigt werden, zu liefern. Neben den kostengünstig besorgten Materialien hat Frank Failing zusätzlich auch noch Waren im Wert von 400 Euro gespendet. Harry Windirsch und Eberhard Klein dankten im Namen der Ukrainehilfe dem Busecker ausdrücklich für sein Engagement. Wir sind froh, dass wir Frank Failing kennen und er für uns das fast Unmögliche möglich macht.
Abgabe am 5. April
Am 5. April ist von 10 bis 12 Uhr in der Lagerhalle der Firma Autoverwertung Willi Eimer in der Holzheimer Straße 97 der letzte Abgabetermin für Privatpakete und Pakete mit Lebensmitteln und Hygiene-Artikeln sowie für wärmende Kleidung für jedes Alter, bevor sich der Hilfstransport auf den Weg machen wird. Auch Spenden für Transportkosten oder den Kauf von Hilfsgütern, nach Bedarf vor Ort, werden gerne genommen. Für Spenden über 300 Euro stellt die Evangelische Kirchengemeinde eine Spendenbescheinigung aus, dies bitte bei der Überweisung mit eigener Adresse vermerken. Bei einer Spende bis 300 Euro wird der Kontoauszug vom Finanzamt anerkannt; bitte diesen entsprechend aufbewahren. Infos gibt es auch unter www.langgoens-evangelisch.de und www.langgoens.de und telefonisch bei Eberhard Klein unter 0177 3651459. Die Kontoverbindung: Ev.-luth. Kirchengemeinde Lang-Göns, IBAN DE 81 5139 0000 0015 3800 04, Verwendungszweck: Ukrainehilfe/ Winterhilfe.